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Blog

Datenschutz

#Neues aus der Agentur
verfasst von Dr. Heike Zeriadtke

EU-DSGVO – Chefsache, Tortur oder Chance

Norderstedt, 28.11.2017, Veranstaltung der IHK Lübeck

Drei Stunden Datenschutz direkt von den Fachleuten Schleswig-Holsteins konnte man dort genießen. Sowohl Marit Hansen, also auch Dr. Sven Polenz vom ULD zeigten die Unterschiede auf, die in punkto Datenschutz ab 25. Mai 2018 für uns verbindlich werden. Wie immer bei großen Veränderungen, wenn EU-Recht umgesetzt werden muss, ist noch nicht alles durchdacht, sind die Rahmenbedingungen noch nicht klar definiert. Da das deutsche Datenschutzgesetz, das BDSG, schon sehr ausgeprägt ist, sind wir nach Aussagen der Fachleute eigentlich schon gut gerüstet. Das gilt zumindest für diejenigen, die auch bisher schon alles in punkto Datenschutz umgesetzt hat. Was den neuen Verordnungen mit Gesetzeskraft natürlich schon vorauseilt, ist die Androhung saftiger Strafen, die bei Missachtung drohen. Der Datenschutz ist kein zahnloser Tiger mehr.

Aber was genau ändert sich nun? Im wesentlichen sind es Grundsätze, wie Datenminimierung, umfassende Dokumentationspflichten, das Recht auf Löschung und auch die Pflicht auf Löschung.

Marit Hansen als Informatikerin und oberste Datenschützerin in SH und Dr. Sven Polenz als Jurist waren ein gutes Referenten-Team für diese Veranstaltung und konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer mit vielen Informationen versorgen, und ihre Fragen beantworten.

In der Pause konnten sich die Teilnehmer bei Fingerfood und Getränken stärken und sich schon einmal über das Gehörte auszutauschen oder weitere Fragen an die Referenten stellen. Im zweiten Teil haben dann drei Firmen, bzw. deren Vortragende die Umsetzung der Verordnung in der Praxis anhand eines Beispiels beleuchtet und durchgespielt. Das Beispiel wurde somit von drei Seiten dargestellt: das umzusetzende Problem, praktische Umsetzung, die programmtechnische Gestaltung.

Es war ein kleines überschaubares Beispiel, das aber sehr schnell die Grenzen und Probleme aufzeigte, vor denen man plötzlich steht. Daher ist es unabdingbar, sich die Betriebsabläufe genau klarzumachen, aufzuzeichnen. Warum werden wo welche Daten gebraucht? Das Ganze kann man als Tortur für die Unternehmen ansehen. Gerade KMUs stöhnen jetzt und fragen sich, wie sie das alles bewältigen sollen. Aber es könnte sich für sie auch als Chance entpuppen, wenn sie ihre Betriebsabläufe schneller aufzeichnen, klarer darstellen können als große Unternehmen. Und was ganz klar zum Ausdruck kam: wer diese Aufzeichnung und Dokumentation konsequent von Anfang an durchführt ist bereits auf dem besten Wege zu einer Zertifizierung. Das kann sich dann wirklich als große Chance herausstellen.

Ich muss sagen, alles in Allem eine gelungene Veranstaltung, die viele Informationen und vor allem Fakten aus erster Hand lieferte.

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